Ecuador - Teil 3

Zaruma:

Im Juni 2010 war ich erneut in Ecuador und habe unter anderem das kleine Städtchen Zaruma in den Bergen ca.3 Stunden südöstlich von Machala besucht.

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Zaruma liegt im Bereich der Vizcaya - Kordillere am westlichen Teil der Anden auf ca. 1200 meter Höhe. Bekannt ist Zaruma für seine Goldminen. Als Vegetatiosnform herrscht Nebelwald vor.

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Circa 35 Kilometer von Zaruma entfernt liegt ein Naturschutzgebiet mit noch ursprünglicher Vegetation. Ich bin zum Spinnen suchen dorthin gefahren. Da in dem Reservat Nebelwald vorherrscht und der Boden sehr feucht ist, kann man dort keine Vogelspinnen finden. Allerdings kann man auf dem Weg von dort nach Zaruma am Straßenrand gut suchen und ich habe dort 2 verschiedene Therphosidae spp. im gleichen Habitat fotografieren können. Die Nebelwälder beherbergen aber auch viele andere Tierarten. Hier ein paar Beispiele:

Gasteracantha sp.

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Große Araneae sp.

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Salticidae sp.

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Des weiteren finden sich in dem Gebiet zahlreiche Exemplare von Epipedobates anthonyi

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Die Nebelwälder sind auch der Lebensraum vieler Kolibri und Schmetterlingsarten:

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Die Vogelspinnen, welche ich gefunden habe, haben ihre Wohnröhren horizontal in die Böschungen am Straßenrand gegraben. Die erste Art war recht klein und ruhig. DIe Wohnröhre hatte nur eine Tiefe von ca. 20 cm und es war keinerlei Spinnseide in - und um die Röhre herum zu sehen.

Wohnröhre:

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Der Bewohner der Röhre:

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Auf diesem Videeo kann man sehen, dass diese Theraphosidae sp. eher klein bleibt:

Die zweite Theraphosidae sp. aus dem gleichen Habitat bewohnte sehr tiefe Röhren und war schnell und aggressiv. Die Tiere erreichten adult ca. 5 cm Körperlänge. Auch diese Spinnen benutzen in und um ihre Röhren wenig bis keine Spinnseide.

Wohnröhren:

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Die Tiere hatten zwar Brennhaare auf ihrem Abdomen, bei Bedrohung richteten sie sich jedoch sofort auf und versuchten zu beißen.

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Die meisten Exemplare waren frisch gehäutet und hungrig ; daher konnte man sie schon am Tage leicht mit einem Grashalm aus der Wohnröhre locken:

Hier ein juveniles Tier am Eingang des Unterschlupfes, dieser befand sich genau vor meiner Haustür.

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Gleich daneben lebten mehrere Exemplare einer anderen orthognathen Spinnenart:

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Hier noch mal ein Bild und ein Video des Habitats dieser Spinnen:

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Die letzten beiden Aufenthalte  in Ecuador nutze ich auch, um in den Bergen in der Nähe des Ortes Alausi nach Spinnen zu suchen. Dieser liegt ca. 3 Stunden von Guayaquil entfernt und ein Freund von mir fotografierte ca. im März dieses Jahres  in den Bergen eine männliche adulte Pamphobeteus sp.
Ich bin dann mit ihm in die Gegend gefahren, um selber nach den Spinnen zu suchen. Der Ort liegt auf ca. 1500 bis 2000 Meter Höhe und in der  Vegetationsform unterscheidet sich die Gegend doch erheblich von den Orten, an denen ich ansonsten Pamphobeteus spp. gefunden habe. Umso gespannter war ich auf einen Fund der Tiere.

Die Gegend um Alausi:

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Landschaftsform:

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Das spannende an Ecuador ist, dass fast hinter jedem Berg oder in jedem Tal ein anderes Klima herrscht. So haben wir eine ganze Zeit damit verbrahct, Einheimische danach zu fragen, ob sie irgendwo mal Vogelspinnen gesehen hätten. Dieses wurde verneint. Wir fanden dann jedoch am Ende des Tages, als wir schon nicht mehr daran glaubten, ein sehr begrenztes Gebiet, in dem die gesuchte Pamphobeteus sp. vorkam. Das erste Exemplar, ein wohl nocht nicht adultes Weibchen, fanden wir mitten auf der Straße laufend zu Beginn der Dämmerung. Im Verlauf fanden wir dann in der Dunkelheit auch mehrere adulte Männchen. Leider werden die Spinnen, sofern sie denn auf der Straße laufen, von den Leuten absichtlich totgefahren.... so fanden wir eine ganze Reihe Tote oder verletzte Tiere.

Weibchen der Pamphobeteus sp.

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Die meisten männlichen Tiere sahen leider so aus:

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Bulbus eines adulten männlichen Tieres

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Fundort einiger dieser Pamphobeteus sp.

In anderen Löchern kam noch eine mittelgroße und etwas unscheinbar gefärbte Theraphosidae sp. vor. Im September war auch bei diesen Vogelspinnen die Phase der Kokonzeitigung.
Eingang zur Wohnröhre einer der Spinnen:

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Kokon:

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adultes Tier:

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Ein einer einzigen Stelle über ca. 100 Meter konnte ich am Strassenrand große Netze finden. Es stellte sich heraus.,dass diese von einer sehr hübschen Linothele sp. stammten.

Habitat:

Gespinnste:

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Linothele sp.

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Neben Theraphosidae und Linothele  findet man auch noch eine hübsche Lycosidae sp. in diesem Habitat:

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Ebenso lebt Nephila clavipes in dieser Gegend. Diese Spinnen finden sich aber auch überall im Südwesten Ecuadors. Auf dem Video kann man eine riesige Kolonie sehen, welche ich in Montanita an der Küste gefunden habe.

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