Im September 2013 war ich für eine Woche in Kenia in der Masai Mara und in der Mathews Mountain Range, ein Gebirge im Bereich des Samburu Nationalparks nördlich von Nairobi. Der Grund der Reise war, die Migration der Wildtierherden in der Masai Mara von Süden nach Norden zu beobachten. Da ich die Möglichkeit hatte, auch zu Fuß die Gegend zu erkunden, nutzte ich die Zeit natürlich auch , um nach Spinnen zu suchen.
Die Landschaftsform in der Masai Mara wird von Grasland dominiert. Vereinzelt finden sich Baumbestände und Buschland. Das Klima ist vor allem in der Nacht recht kühl und auch tagsüber weht häufig ein kräftiger kühler Wind.
Gerade in Gegenden mit vielen Steinen konnte ich viele Erdlöcher finden, die aufgrund der Struktur an die Röhren von Vogelspinnen erinnerten. Dabei waren einige tagsüber mit Spinnseide verschlossen.
Andere Löcher stellten sich so offen wie unten dar.
Die Röhren waren mit 30 cm nicht sehr tief und mittels eins Grashalms gelang es mir in allen Fällen, den Bewohner so weit rauszulocken, dass ich sehen konnte, um was es sich handelte. Die Röhren wurden niicht von Theraphosidae sondern von Lycosidae bewohnt.
Insgesamt konnte ich viel zu Fuß erkunden und ich bekam auch Hilfe von einigen Masai Kindern, die die Gegend und die Tierwelt dort gut kannten. Ich fand ausschließlich Lycosidae. Die Masai sagten mir, dass dies die einzigen Spinnen sind, die sie in diesen Erdlöchern finden. Vogelspinnen hätten sie noch nie in der Masai Mara gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass die aus Kenia beschriebenen Theraphosidae eher aus dem südöstlichen Teil des Landes kommen, da dort die Temperaturen höher sind. Wenn ein Leser Vogelspinnen in der Masai Mara findet, würde ich mich über eine Rückmeldung sehr freuen.
Hier sind wir auf Spinnensuche:
Natürlich sollte man nicht alleine durch die Gegend wandern, denn im Gras verstecken sich auch größere Tiere:
Obwohl es etwas enttäuschend war, keine Vogelspinnen zu finden, war die Lycosa sp. aber nicht minder schön gefärbt und auch recht groß.
Des weiteren fanden sich in Dornbüschen häufig die Gespinnste einer Stegodyphus sp. , welche zur der Familie der Ersididae gehören und von denen einige Arten kommunal leben. So auch diese hier in Kenia.
Nach dem Besuch in der Masai Mara flog ich zur Mathews Mountain Range nördlich von Nairobi. Diese Berge liegen im Samburu Nationalpark. Das Gebiet des Samburu NP ist sehr trocken und es gibt vorwiegend Buschland. Die Berge sind jedoch durch die Wolken sehr grün und einige Bereiche erinnern an Nebelwald. Dabei ist die Temperatur auch hier in der Nacht sehr niedrig und geht runter bis auf null Grad Celsius.
Mathews Mountain Range
Auch hier ist es nicht ratsam alleine oder unbewaffnet zu wandern. Neben Löwen und Leoparden sind es vor allem Elefanten und Büffel von denen Gefahr ausgeht. Aufgrund der Vegetation sieht man die Tiere nicht und wenn man plötzlich auf Elefanten trifft, können diese aggressiv reagieren.
Im Wald selber waren vor allem viele Netze einer Gasteracantha sp. zu finden
Neben Bachläufen baute eine Nephila sp. ihr Netz
Natürlich suchten wir auch nach größeren Spinnen....
Aber auch hier gab es in den Röhren nur die Lycosa sp. , die ich auch in der Masai Mara fotografiert habe. Mir wurde berichtet, dass in den Bergen ebenfalls niemals Vogelspinnen gesehen wurden. Direkt im Samburu NP habe einer meiner Begleiter jedoch mal die Röhren mit Pterinochilus sp. gefunden. Jedenfalls erkannte er diese Spinne auf Bildern auch sofort wieder.
Aber nicht nur beim Wandern konnte ich Spinnen finden. Diese hier lebte bei mir in meinem befestigten Zelt.
Auch Skorpione liefen mir beim Duschen über den Weg...
Ein tolles Erlebnis war es, eine schwarze Mamba in der Natur zu finden und zu filmen, da die Tiere sehr scheu sind.
Um alle Tiere zu sehen, die ich auf meiner Reise beobachtet habe, gibt es dieses Video: