Panama

Im November 2013 bereiste ich für einen Monat Panama.
Panama ist ein Staat in Mittelamerika mit der Hauptstadt Panama City, der im Westen an Costa Rica und im Osten an Kolumbien grenzt. Mit ca. 75000km² ist Panama ein recht kleines Land , besitzt aber durch den Panama Kanal weltweit eine große Bekanntheit.
Das Klima ist tropisch mit einer Trockenzeit von Januar bis April und einer Regenzeit von Mai bis Dezember. Die Temperaturen liegen ganzjährig im Flachland zwischen 26 und 35 Grad Celsius.
Circa 45% des Landes sind mit Wald bedeckt und ein großer Teil davon ist geschützt.
Laut dem World Spider Catalog von N. Platnick sind aus Panama folgende Gattungen von Vogelspinnen beschrieben: Ami, Aphonopelma, Avicularia, Brachypelma, Lasiodora, Metriopelma, Pamphobeteus, Psalmopoeus, Sericopelma, Sphaerobothria, Stichoplastoris und Xenesthis.

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Ich habe in Panama vor allem verschiedene Sericopelma Arten beobachten können , wobei hier das Zusammenleben mit Engmaulfröschen ( Microhylidae ) besonders interessant war. Hierzu habe ich einen Artikel in dieser Ausgabe der Arachne veröffentlicht:

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Bereits in Panama Stadt kann man viele verschiedene Tier - und Spinnenarten beobachten, was man bei einem Blick auf das Stadtzentrum vielleicht nicht vermuten würde:

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Direkt in der Stadt gibt es den Ancon Hill, einen Hügel von dem man Ausblick auf das Stadtzentrum und den Panama Kanal hat.

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Auf dem Ancon Hill kann man verschiedene araneomorphe Spinnen finden:

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Neben zahlreichen Vogelarten laufen einem gerade in den Morgenstunden auch viele Agutis über den Weg. Von diesen großen Nagetieren befinden sich 5 der 11 Arten auf der Roten Liste und sind vom Ausstreben bedroht aufgrund von Habitatzerstörung und Bejagung, da die Tiere eine wohlschmeckendes Fleisch haben sollen.

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Auch Reptilien und Amphibien kann man beobachten: Hier eine kleine Anoli sp.

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Gleich nach Sonnenaufgang ist die Aktivitätszeit von Dendrobates auratus, der hier mit einer bestimmten Farbform vorkommt.

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Dendrobates auratus im Habitat:

Fährt man ein paar Minuten in Richtung Panama Kanal kann man auch schon die ersten Vogelspinnen beobachten. Hierbei handelt es sich um Sericopelma rubronitens.
Die Tiere graben sich an Wegrändern im Wald vor allem zwischen Wurzelwerk aber auch an Abhängen ihre Wohnröhren mit ca. 30-40 cm Tiefe.

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Hier eine Röhre mit einer Exuvie vor dem Eingang:

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Die Spinnen waren auch am Tag in ihren Unterschlüpfen regemläßig zu sehen:

juveniles Tier

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adulte Sericopelma rubronitens

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Danach ging es weiter nach Bocas del Toro, eine Provinz im Nordwesten Panamas, die außer dem Festland 6 größere Inseln ( Colon, Bastimentos, Cristobal , Popa, Isla de Solarte, und Cayo Zapatilla ) und zahlreiche kleinere Inseln umfasst.

Bocas del Toro von oben:

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Hier kann man in den Wäldern der Insel NOCH ( überall wird gebaut ...) zahlreiche Tiere beobachten.

Brüllaffen:

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Kolibri

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Bekannt ist Bocas del Toro für seine Populationen von Oophaga pumillo. Von diesen Fröschen gibt es auf den Insel jeweils verschiedene Farbformen. Interssant ist es, dass bei den auf Bastimentos vorkommenden 2 Farbformen die Tiere immer nur mit Exemplaren der gleichen Farbe zu sehen waren, obwohl das Habitat geteilt wird.

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rote Farbform von Islas Bastimentos:

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gelbe Farbform von Islas Bastimentos:

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Habitat Oophaga pumillo:

An Spinnentieren kann man z.B. Nephila clavipes finden:

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Cupiennius sp.

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In der Nacht machen sich Skorpione auf die Suche nach Beute:

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Auch Vogelspinnen gibt es auf den Inseln, wobei es sehr schwierig ist, diese zu finden. In Küstennähe, wo große Krabben das angrenzende Land bewohnen, findet man keine bodenbewohnenden Vogelspinnen. Zu den vorkommenden Arten zählen Psalmopoeus sp., eine Sericopelma rubronitens ähnlich aussehende Art und Ami bladesi. Des weiteren findet man eine weitere braune Sericopelma sp. . Diese konnte ich mehr oder weniger durch Zufall ausmachen, da der Unterschlupf von aussen überhaupt nicht nach dem einer Vogelspinne aussah.

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Nach Bocas del Toro ging es in die Bergwelt im Zentrum von Panama . Ein sehr schöner Ort ist El Valle de Anton, ein erschloschener Vulkankrater.

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Hier kann man Wanderungen durch Nebelwald machen. Typisch hierfür sind die stark mit Epiphyten bewachsenen Bäume:

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Hier findet man z.B. Gasteracantha cancriformis

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Auch Micrathena spp. leben in den Nebelwäldern

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An Theraphosidae gibt es in dieser Gegend Psalmopoeus pulcher, welche ich in der kurzen Zeit nicht finden konnte und Sericopelma sp. , die eine beachtliche Größe erreicht haben.

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Eine weitere sehr schöne Gegend ist der Parque Nacional Santa Fe de Veraguas. Auch hier gibt es noch viel ursprünglichen Wald.

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In der Nacht kann man an den Bäumen viele Tiere entdecken wie z.B. Mantiden

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Scolopendra sp.

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An Spinnentieren gibt es z.B. Ctenidae

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und auch viele Araneae sp.

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An Vogelspinnen findet man Sericopelma in hoher Stückzahl. Insgesamt erinnern die Tiere wie alle im küstenfernen Teil von Panama an Sericopelma rubronitens, obwohl die die Exemplare in den Bergen wesentlich größer waren , als z.B. die Tiere in Panama Stadt . Diese Sericopelma sp. hier lebten regelmäßig mit microhyliden Fröschen zusammen.

Chiasmocleis ventrimaculata im Eingangsbereich einer Wohnröhre einer Sericopelma sp.

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juveniles Tier

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Hier verschiedene Tiere in ihren Habitaten:

Auch einige Exemplare einer Aphonopelma sp. konnte ich in dieser Gegend finden. Diese war mit vielleicht 3 cm Körperlänge sehr klein

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An den Küstengebieten kommen dann Sericopelma spp. vor, die sich deutlich von Sericopelma rubronitens unterscheiden. Auf der Azuero Halbinsel, die landwirschaftlich sehr stark genutzt wird, konnte ich neben Aphonopelma belindae eine sehr farbenfrohe Sericopelma sp. finden.

Habitat

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Eingang einer Röhre an einer Böschung

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Sericopelma sp. Azuero

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Apnohopelma belindae, die das gleiche Habitat bewohnen und auch eine beachtliche Größe erreichen, sind viel scheuer und sehr viel aggressiver, wenn sie gestört werden.

Eingang einer Röhre

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Aphonopelma belindae am Eingang ihrer Röhre

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Verteidigungsverhalten

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adultes Weibchen

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Habitat Aphonopelma belindae

Etwas weiter nördlich kann man eine der schönsten Sericopelma sp. finden.

Landschaftsform

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Diese Art baut sehr tiefe Röhren und ist sehr scheu, so dass es am Tag sehr schwer ist, die Spinnen zu fotografieren.
Auch diese Art konnte ich zusammen mit Chiasmocleis ventrimaculata finden.

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Verschiedene Wohnröhren. Die juvenilen Tiere weisen noch nicht die schöne Färbung auf

In der Nacht ist es dann sehr einfach, die Spinnen vor allem an Strassenrändern zu finden

Hier einige juvenile Tiere

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adulte Weibchen

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adultes Männchen

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